Orgelbau Kubak

Rudolf Kubak (1927–2008) ist in Augsburg geboren und in Friedberg aufgewachsen. Die Kirchenmusik spielte schon immer eine wichtige Rolle und daher war der Entschluß, den Orgelbau zu erlernen, naheliegend.
Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft und einem Jahr Schreinerausbildung erlernte er bei der weltbekannten Firma Steinmeyer in Oettingen das Handwerk des Orgelbauers. Anschließend arbeitete er als Intonateur bei der Firma Weise in Plattling und bei Fa. Mönch in Überlingen. Alles waren etablierte Unternehmen mit einer Tradition aus der Romantik erwachsen. Wie reizvoll war es für den jungen Meister, sich mit dem Bezug auf den klassischen barocken Orgelbau abzugrenzen und sich an eine Neuinterpretierung von Klang, Orgeltechnik und Gestaltung zu wagen.

Im Hinterhof des Anwesens seines Großvaters in der Schäfflerbachstraße 6 in Augsburg befand sich ein Nebengebäude und eine Kegelbahn. Das sollte der Platz der 1961 gegründeten Firma werden und ist es noch heute.

Auf dem Gelände wurde eine neue Werkstatt gebaut und bald entstanden viele mittlere und größere Orgeln. Rudolf Kubak interpretierte den Typ der Brüstungsorgel neu wie bei Opus 5 in Sollern. Mit Opus 15 in München entstand seine erste dreimanualige Orgel. Bald wurde die Werkstatt um einen großen Anbau erweitert und es arbeiteten bis zu 10 Mitarbeiter in den Räumlichkeiten.

Opus 5 in Sollern

Es entstanden weitere Instrumente – die größte Kubak Orgel, Opus 84 mit 46 Registern wurde 1987 für Pforzheim gebaut.

Op. 96 Augsburg St.Franziskus 1993 III/28
Op. 85 Augsburg Hoher Dom 1988/89 III/42

Parallel dazu wurden zahlreiche Orgeln restauriert, wobei der originale Bestand respektiert wurde. So ist auch seinem Plädoyer zu verdanken, daß die pneumatische März – Orgel von 1904 im hohen Dom in Augsburg erhalten und restauriert wurde. 1989 entstand als Pendant zum romantischen historischen Instrument die Magnificat- Orgel mit 42 Registern.

1996 wurde eine GmbH mit Robert Knöpfler als Geschäftsführer gegründet, die seit 2004 von Robert Knöpfler als Einzelfirma weitergeführt wurde. In dieser Zeit entstanden weiter zahlreiche neue Instrumente wie in Vohenstrauß mit 41 Registern, verteilt auf drei Manualen und Pedal. Die Restaurierung gewann immer mehr an Bedeutung und so erklingen wertvolle Intrumente z. B. von Steinmeyer wie in Lindau oder Koulen in Kettershausen wieder in ursprünglicher Klangfülle.

Op. 109 Vohenstrauss 2000 III/41

2019 schließlich wurde als Schritt zu einem zweiten Generationswechsel wieder eine GmbH gegründet, diesmal mit dem Namen Orgelbau Knöpfler.

Seit der Gründung der Firma Kubak war das Logo eines Engels mit einem Portativ immer präsent. Das Original befindet am Fuß einer großen Marienstatue im Augsburger Dom. Der Engel wurde gezeichnet von dem Grafiker Sebastian Baier. Um das Alte mit dem Neuen zu verbinden, wird er uns auch in Zukunft begleiten.